ALM Summit 2025 – Aktuelle Impulse für SAP Cloud ALM

Der diesjährige SAP ALM Summit EMEA stand ganz im Zeichen von Adoption: Die technischen Grundlagen sind gelegt – über 12 000 Cloud ALM Tenants sind bereits im Einsatz. 

Doch die eigentliche Herausforderung liegt nicht mehr in der Einführung, sondern in der Nutzung.

Zwischen Bereitstellung und gelebtem Nutzen könnte also ein kleiner «Krater» liegen. Viele Unternehmen haben Cloud ALM aktiviert, aber nicht integriert. Die Folge: Dateninseln statt erhoffter Transparenz und der Mehrwert bleibt aus. Genau hier entscheidet sich, ob Cloud ALM als «Transformation Execution Platform» Mehrwert bringt oder als weiteres Tool verpufft.

Cloud ALM als Orchestrator 

SAP positioniert Cloud ALM als Herzstück einer integrierten Toolchain. Nicht als zusätzliches Werkzeug, sondern tatsächlich als verbindende Ebene für das Business Transformation Management aus Strategie, Ausführung und Stabilität.

(Foto: ALM Summit EMEA 2025 SAP Cloud ALM – Orchestrator of the integrated toolchain) 

Die Präsentationen in Darmstadt zeigten eindrücklich, wie eng Cloud ALM inzwischen mit der gesamten SAP-Landschaft verzahnt ist: 

  • SAP4Me liefert Status und Onboarding-Daten 
  • Signavio bringt Prozesskontext 
  • LeanIX den Architekturblick
  • Tricentis Test Automation ergänzt Qualitätssicherung 
  • und über offene APIs werden Partnerlösungen eingebunden oder direkt SAP Cases im SAP Support Backbone geöffnet 

So entsteht eine Landschaft, in der Projekt, Betrieb und Qualität nicht nebeneinander existieren, sondern miteinander arbeiten. Cloud ALM verwaltet nicht nur Aufgaben, sondern steuert Abhängigkeiten und sorgt damit auch für die Rückverfolgbarkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg. 

Die Richtung ist klar: Weg von punktuellen Einführungen, hin zu einer orchestrierten Arbeitsweise die sich strukturiert, integriert und nachvollziehbar präsentiert.

Clean Core als Voraussetzung 

Clean Core war eines der wichtigen Themen des Summits. Dies nicht als Architekturfrage, sondern als Antwort auf drei konkrete Herausforderungen: 

Business Change

Unternehmen bewegen sich in einem Umfeld, das sich ständig verändert – durch neue Kundenanforderungen, Lieferketten und Arbeitsmodelle. Nur wer seine Systeme flexibel und standardnah hält, kann auf diese Veränderungen reagieren, ohne jedes Mal neu zu beginnen. 

New Technologies

Innovation geschieht heute in kurzen Zyklen. Um davon zu profitieren, müssen Systeme offen für neue Technologien bleiben. Egal ob für Automatisierung, Integration oder den Einsatz von KI. Ein sauberer Kern ist die Voraussetzung, um diese Neuerungen sicher und schnell aufnehmen zu können. 

Landscape Complexity

Je mehr Systeme, Schnittstellen und Varianten im Spiel sind, desto grösser wird die Abhängigkeit. Clean Core reduziert diese Komplexität, indem das Konzept die Strukturen vereinfacht und Veränderungen steuerbar macht.  

Gleichzeitig ist Clean Core die Basis, um langfristig Public (!) Cloud ready zu werden.  Denn Standardisierung und klare Erweiterungslogik sind die Voraussetzung, um künftige Betriebsmodelle zu übernehmen, ohne erneut zu migrieren. 

(Foto: ALM Summit EMEA 2025 „ERP Challenges Today“) 

Change and Deployment Management (CDM) wird erwachsen 

CDM in Cloud ALM entwickelt sich rasant. Nein, nicht etwa theoretisch, sondern entlang einer klar definierten Roadmap.

Bis im zweiten Halbjahr 2026 soll CDM auf Augenhöhe mit dem ChaRM (Change- und Requestmanagement) im Solution Manager (SolMan) stehen.

(Foto: ALM Summit EMEA 2025 Change & Deployment Management Outlook) 

Bereits heute wächst der Umfang deutlich: Neue Rollen und APIs, Testfallintegration, Transportlandschaftsvalidierung und automatisches Retrofit schaffen die Basis für durchgängige Abläufe. 

2025 folgen Szenarien für S/4HANA-Conversion, Mass Edit von Features und ATO-Deployment, die CDM für komplexe Kundenlandschaften relevant machen. 

2026 kommen dann die Themen, die bisher den Unterschied zum SolMan ausmachten: Deployment Cockpit, Custom Check Framework, flexible Vier-System-Landschaften, feinere Berechtigungen und erweiterte Prozessbeziehungen. Damit wird Cloud ALM auch im Change Management zu einem Werkzeug, das Governance, Automatisierung und Transparenz verbindet. 

Doch auch hier gilt: Die technische Reife ist nur ein Teil der Gleichung. Erst wenn Unternehmen ihre Abläufe, Rollen und Freigabeprozesse an diese neue Logik und Möglichkeiten anpassen, entsteht der eigentliche Nutzen. 

KI als Werkzeug – nicht als Versprechen 

KI war auch in Darmstadt präsent aber weniger als Hype, sondern als klar definierter Entwicklungsweg. SAP beschreibt den Weg in drei Stufen: 

Embedded AI – konkrete Anwendungsfälle in spezifischen Use Cases/Funktionen: Automatische Anomalieerkennung, Ticketanalyse oder Testvorschläge. Diese Use Cases sind teilweise bereits vorhanden.

Conversational ALM – ermöglicht durch Joule. Hier wird der Dialog mit dem System möglich. Abfragen, Analysen und Steuerungen in natürlicher Sprache. Und Achtung: Das wird schon in wenigen Monaten möglich sein!

Autonomous ALM – getrieben von Agenten. In dieser Phase übernehmen intelligente Assistenten wiederkehrende Aufgaben selbstständig auf Basis von Regeln, Kontext und Erfahrung. Menschliche Verantwortung bleibt, aber sie verschiebt sich vom Tun zum Entscheiden.

(Foto: ALM Summit EMEA 2025 3 Steps towards Autonomous ALM) 

So wird deutlich: Autonomous ALM ist kein Sprung, sondern mehr ein Übergang. Schritt für Schritt, von der Analyse zur Assistenz, von der Assistenz zur Autonomie. 

Unser Fazit 

Der ALM Summit 2025 war kein Zukunftskongress, sondern ein Realitätscheck. Die Plattform ist da. Die Funktionen sind da. Was jetzt zählt, ist die Nutzung. Diese sollte konsequent, integriert und nachvollziehbar sein.

Wer Cloud ALM wirklich verstehen will, muss es leben. Und wer den maximalen Nutzen herausholen will, muss vielleicht auch mal einen Schritt zurückgehen und eine Vision haben.

Denn Wert entsteht nicht durch Deployment eines Tools, sondern durch Anwendung einer integrierten Toolchain. Der beste Einstieg? Am besten über ein alm360 Assessment.

Wir bringen Struktur in Projekte und Ruhe in komplexe Systeme. Denn nur wer seinen Kurs kennt, kommt auch am 🏁 an.


Stefan Thomann, Tallinn

Stefan Thomann

Stefan ist als Senior ALM Consultant tätig und hat tiefgehende Kenntnisse in diversen ALM Themen. Er bringt umfassende Erfahrung in Bereich wie Focused Build, Prozessmanagement, Testing, Focused Insights und ChaRM mit.

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